Tagung und Ablauf

Zeit Programm
09:00

Tagungsbeginn und Begrüssung
Simon Chen, Wortkünstler

09:20

1992 wurde in Rio de Janeiro der Fokus auf nachhaltige Stadtentwicklung im Sinne einer lokalen Agenda gesetzt. Es folgten 30 Jahre Fokus auf eine am Konsens orientierte Stadtentwicklung im Paradigma der kommunikativen Planung vor allem in den liberalen Demokratien des Nordens und des Westens. Der öffentliche Raum, Partizipation und auch Nachbarschaften wurden zu zentralen Schlagwörtern dieser Entwicklungen. Man wollte Stadtentwicklung ökologisch vertretbarer, sozial inklusiver und gemeinhin demokratischer machen. Die Arbeit in den soziokulturellen Milieus mit den vielen sozialen Innovationen und einer Ausweitung des Ehrenamts nahm viele Facetten an. Der Fokus auf die lokale Ebene wurde jedoch nicht allein aus philanthropischen Aspekten gesetzt, im Hintergrund spielten sich auch weitere systematische und strukturelle Prozesse ab, die der Vortrag beleuchten wird. Heute befindet sich der öffentliche Raum in der Kritik, die kommunikative Planung wird auf den Prüfstand gestellt und neue Paradigmen gewinnen an Bedeutung. Der Vortrag erläutert weitere gesellschaftliche Entwicklungen und Mechanismen, mit deren Hilfe grundlegende Fragen an die Verfasstheit des öffentlichen Raumes, der Partizipation und auch des Placemaking formuliert und mit den Menschen vor Ort bearbeitet werden können. Denn in Zeiten des rasanten Umbruchs ist vor allen Dingen eines klar: Soziokulturelle Arbeit ist unerlässlich, wenngleich sie zunächst die demokratischen Grundbausteine für eine egalitäre Stadtentwicklung freilegen muss, bevor sie die Gesellschaft stärken kann.

10:10

The lecture will adopt perspectives from southern urbanism to examine the underlying factors that lead to placemaking in cities across India, Bangladesh, Zambia, and Oman. By keeping the ‘needs of the user’ at the center of discussion, the lecture will examine placemaking as a concurrent process of trans-adaptation of our urban spaces where adaptation and transformation are parallel processes in our cities today. The four core principles of placemaking (place, people, engagement, and opportunity) will all be discussed. The lecture will further uncover aspects such as the influence of society, culture, livelihood needs that should impact our city planning process. The discussion after the lecture is aimed at focusing on the following questions: What happens to our urban spaces when city planners fail to grasp the changing needs of urban users? In our rapidly developing, socially diversifying and radically transforming world today, what is the role of the planner? In what ways should qualitative factors shape the planning process?

11:10

The ongoing pandemic and climate emergencies have made uncertainty a crucially constitutive part of everyday life everywhere. Uncertainty, however, has always been a defining feature of southern and postcolonial cities. This contribution offers reflections on placemaking under uncertainty, drawing on insights from a long-term socially-engaged art project on the peripheries of the city of Delhi. The contribution sheds light on tapestry making as a feminist and postcolonial methodology of assembling city fragments and placemaking under uncertainty.

11:35

Bei partizipativen Verfahren in der Stadtentwicklung kommt es zunehmend zum Einsatz von digitalen Technologien. Diese verfolgen digitale, hybride oder multisensorische Ansätze und eröffnen potenziell neue Formen der Kommunikation, Verhandlung und Intervention. Entsprechend gross ist derzeit die Bandbreite an digitalen Tools: Von Online-Mapping und Online-Voting über Augmented Reality-Technologien zur Visualisierung städtischer Zukünfte und webbasierten ortsbezogenen Apps zur kollaborativen Gestaltung städtischer Räume bis hin zur Nutzung von Sozialen Medien und digitalen Plattformen. Der Tagungsbeitrag skizziert eine Landkarte der gegenwärtigen digitalen Tools in der partizipativen Stadtentwicklung und zeigt damit unterschiedliche Ansätze und Möglichkeiten des Digital Placemaking auf. Anhand von Fallbeispielen aus einem laufenden SNF-Projekt wird ein Einblick in hybride Aneignungsprozesse städtischer Räume durch unterschiedliche Akteurs- und Anspruchsgruppen in der Schweiz gegeben.

13:15

Individuelle Erkundung von Projekten aus der Praxis und Anmeldung für zwei Projekt-Workshops

13:45

Projekt-Workshops 1. Runde

14:45

Projekt-Workshops 2. Runde

16:15

Studentische Filmprojekte

16:45

Zusammenfassung der Tagung
Simon Chen, Wortkünstler

Moderation: Rhea Seleger

Alle Workshops im Überblick

01. Geschichten im Raum – Urbane Szenografie heute
Aroma

02. Stadt für alle – Inklusion macht Architektur
Architecture for Refugees

03. Guerilla Citizen werden
Hyphen  

04. Ein Park mit Potential – Ein alter Kiosk erwacht zu neuem Leben
Soziokultur Kinder Stadt Zürich

05. Viel Leben am See – Soziokultur am stark genutzten Seeufer
GZ Wollishofen

06. Zeughausareal Uster – Ein öffentlicher Ort entsteht
Zeughausareal Uster

07. Erzählmahl – Die Wiederbelebung eines Dorfplatzes
Tiefbauamt Stadt Zürich & Quartierverein Grünau

08. Quand ça vient de vous – des projets urbains à l'initiative de l'animation socio-culturelle (FR/DE)
Atelier OLGa

09. Klimapavillon – Ein Platz fürs Klima
Raumbörse Stadt Zürich & Klimastadt Zürich

10. Stadtidee – Ein Zürcher Pilotprojekt zum partizipativen Budget
Smart City Stadt Zürich und Urban Equipe

11. Zwischen Kunst im öffentlichen Raum und öffentlichem Ärgernis
Studio FUMO

12. CATAPULT – Die Peer-to-Peer Förderplattform: Erkenntnisse und Herausforderungen eines radikal partizipativen Pionierprojekts
CATAPULT

13. Brings uf d'Strass! Zusammen mit den Quartieranwohner*innen neue Freiräume schaffen
Tiefbauamt Stadt Zürich

14. Mobile. Das Freiluftparlament – Künstlerische Handlungsansätze zur kollaborativen Gestaltung von Stadtleben und Stadtraum
Mobile. Das Freiluftparlament

15. Transformation Areal Werkstadt Zürich
SBB Immobilien & Denkstatt sàrl

16. «Unser Sisslerfeld» – Placemaking im Rahmen der Gebietsentwicklung Sisslerfeld
Kontextplan

17. «Nimm Platz» – Eine Aktion zur proaktiven Belebung des öffentlichen Raums
okaj zürich und OJA Wollishofen & Leimbach

18. «Nachbarschaft fördern mit Begegnungszonen»
Quartierverein Seebach und Gruppe Care Kultur Seebach